Jesuitenkirche in Klatovy

Im Jahre 1656 wurde in Klatovy der Grundstein für die Jesuitenkirche gelegt, an deren Bau Kilian Ignaz Dientzenhofer beteiligt war. Heute befinden sich unter der Kirche ausgedehnte Katakomben, in denen die Ordensbrüder und der mit den Jesuiten sympathisierende Adel beigesetzt wurden.

Im Jahre 1636 siedelten sich die Jesuiten in Klatovy an und versuchten, die protestantische Bevölkerung zum katholischen Glauben zu bekehren. 1656 wurden die Fundamente der Jesuitenkirche gelegt, die von Dominic Orsi und Carlo Lurago erbaut wurde. Die drei Portale in der Kirche sind ein Werk von Kilian Ignaz Dientzenhofer. Die Kirche brannte mehrmals aus und wurde nach einem Brand im Jahr 1810 in ihre heutige Form wiederaufgebaut. Die Kirche ist 49 Meter lang und 28 Meter breit, die Höhe des Kirchenschiffs beträgt 23,4 Meter.

An der Stelle von 12 niedergebrannten Häusern unter dem Schwarzen Turm wurde in den Jahren 1675–1679 und 1689–1717 ein Jesuitenkolleg errichtet. Hier arbeitete beispielsweise Bohuslav Balbín, der hier das berühmte Werk „Verteidigung der slawischen Sprache“ verfasste, das sich an die Abtrünnigen und Verräter der tschechischen Nation richtete. Nach der Auflösung des Ordens im Jahre 1773 wurde das Kolleg in eine Kaserne umgewandelt. Unter der Kirche befinden sich ausgedehnte Katakomben, in denen die Ordensbrüder und der mit den Jesuiten sympathisierende Adel zwischen 1674 und 1783 beigesetzt wurden. Die Körper der Verstorbenen wurden durch ein spezielles System von Lüftungskanälen konserviert.