Königliche Burg Kašperk

Die Burg Kašperk, die im Auftrag des böhmischen Königs und römischen Kaisers Karl IV. erbaut wurde, befindet sich in einer malerischen Ecke des Böhmerwaldes, nicht weit von der Stadt Kašperské Hory. Die Aussicht von der höchsten Burg Böhmens ist wirklich märchenhaft.

Es handelt sich um die höchstgelegene Königsburg in Böhmen (886 m ü. NHN). Die Burg hat eine interessante Geschichte und es gibt viele mysteriöse Legenden, die mit Kašperk verbunden sind. Entdecken Sie die Schönheit und das Geheimnis dieses einzigartigen Ortes und seiner Umgebung. Obwohl es sich um eine königliche Burg handelt, wurde Kašperk nicht von der königlichen Kammer verwaltet. Die Könige verpachteten die Burg und die angrenzenden Ländereien an die sog. Pfandinhaber, die natürlich der Krone gegenüber loyal waren. Die Inhaber verwalteten und unterhielten die Burg oder übten hier das Vollstreckungsrecht aus, das sie mit der Burg erworben hatten.

‍Kašperk im Laufe der Jahrhunderte

Zur Bewachung der Landesgrenze zu Bayern, zum Schutz wichtiger Goldvorkommen und zur Sicherung der wichtigen Handelsroute des sog. Goldenen Steigs. Dies sind die drei Gründe, die den römischen Kaiser und böhmischen König Karl IV. dazu veranlassten, im Jahr 1356 die Burg Kašperk auf dem nordöstlichen Vorsprung des Berges Ždánov zu errichten.

Der rechteckige Palast und die an ihn angeschlossenen Wohntürme stellen eine eigenständige Kernburg dar, der von einer durchgehenden Befestigung umgeben ist. Der Burghof ist mit der Kernburg verbunden und dient als wirtschaftlicher Hintergrund. Diese Form der Burg aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde durch verschiedene Umbauten, vor allem in den folgenden Jahrhunderten, weiter verändert.

Bedeutende Pfandinhaber

Unter den Pfandinhabern sind zumindest die wichtigen oder interessanten zu nennen. Zum Beispiel seit 1411 waren es der königliche Münzmeister Peter Zmrzlík von Schweißing und Worlik und seine Söhne, eifrige Anhänger des Kelches, was auch der Grund dafür war, dass die Burg der verheerenden Belagerung der Hussitenheere entging. Zu denPfandinhabern gehörte auch der mächtige Adlige Zdenko von Sternberg, der sich für die Erweiterung der Burgbefestigung um einen Vorposten, den sog. Pustý hrádek, einsetzte.

Damit konnte die Burg einer möglichen Belagerung durch die Armeen des Königs Georg von Podiebrad standhalten. Gegen Georg führte Zdenko einen Aufstand, obwohl er selbst der erste böhmische Adlige war, der ihm die Treue schwor. Im Gegenteil, einer der letzten Burgherren, der Vizekanzler und Sekretär Ferdinands I., der schlesische Ritter Jiří von Lokšany, war seinem König gegenüber viel loyaler. Kašperk diente ihm 1547 als ein Stützpunkt bei der erfolgreichen Niederschlagung des ersten Ständeaufstandes in der Region Prácheň.

Damit hat die Burg ihre Rolle in der tschechischen Geschichte erfüllt. Später, vor allem aus Geldmangel, verfiel sie schnell, während die umliegenden Ländereien verkauft wurden. Die Vollendung dieses Prozesses war das Jahr 1616, als die bereits verlassene und verfallene Burg von der königlichen Kammer an die Stadt Kašperské Hory verkauft wurde, in deren Besitz die Burg bis heute ist.