Verschwundene Dörfer

Das Grenzgebiet von Böhmischer Wald befand sich nach 1948 in einer geschlossenen Militärzone hinter dem sogenannten Eisernen Vorhang.

Dies führte zum Verschwinden von Dutzenden von besiedelten Orten und zur Übersiedlung der Einwohner. An ehemalige Dörfer, Siedlungen und Einsamkeiten erinnern nur spärliche Überreste verschiedener Gebäude oder Friedhöfe. Auf dem Lehrpfad, der die ausgestorbenen Dörfer erkundigt und beschreibt, können Sie die verborgene Geschichte der Region kennenlernen. Sie können die ehemaligen Siedlungen nach der Tabelle mit dem tschechischen und deutschen Namen des Dorfes erkennen. Während unseres Ausfluges können Sie einige Orte aus dem mittleren Abschnitt des Lehrpfades besuchen, der in der Regel in drei Tage unterteilt ist (Železná Ruda - Všeruby).

Die Route des Ausfluges beginnt im Dorf Rybník, wo im Jahre 1560 eine Glashütte gegründet wurde. Ein wesentlicher Teil des Dorfes, einschließlich der Kirche, wurde nach 1950 im Zusammenhang mit der bewachten Grenzzone zerstört, und dann wurden dort Wohnblöcke gebaut. Heutzutage gibt es hier gute Bedingungen für die Entwicklung des Tourismus, Sie können zum Beispiel eine Unterkunft in einem Erholungszentrum oder eine Ökofarm nutzen. Zunächst gehen Sie dem roten Touristenweg entlang abwechselnd auf der Straße und auf Wald- oder Wiesenwegen bis zum Dorf Závist, das an der Grenze zwischen Nordsee und Schwarzem Meer liegt. Wasserscheidelinie verläuft hier kurioserweise entlang des Dachkamms des Gebäudes Nr. 17. Das Wasser von der Nordseite der Dächer fließt in das etwa 1,5 km entfernte Radbuza. Nach dem Aufstieg zu der Kreuzung Liščí domky verbindet Sie am Hang der Berg Lisá Hora ein grünes Wanderzeichen, aber nur zu der ehemaligen Siedlung Herštejnské Chalupy mit ihren winzigen Mauerwerksresten und der gesammelten Quelle. Die rot markierte Baarpfad nimmt zusätzliche steigt bis zum Starý Herštejn (877 m). Auf dem langgestreckten Felsgipfel befindet sich eine Burgruine mit Überresten eines Turms. Der Sitz wurde im 13. Jahrhundert gegründet und um 1510 zerstört. Dann sinkt der Weg bis zur Wegkreuzung Vranovské sedlo, wo Sie links auf die grüne Markierung abbiegen und auf einem steilen Waldabhang nach Vranov hinuntergehen und weiter die Straße nach Pivoň folgen. Es befindet sich hier ein ehemaliges Augustinerkloster, das während der Josephinischen Reformen aufgehoben und später als Sitz der Familie Coudenhove-Kalergi genutzt wurde. Nach dem Jahre 1945 verfiel das Kloster und nun befindet sich dank der Tätigkeit des Bürgervereins Aurelius in einem anspruchsvollen Umbau. Nach der Bestellung ist Objektbesichtigung möglich. Die grüne Markierung setzt sich nach Südosten fort, in Richtung des nicht mehr existierenden Dorfes Skláře. Wie der Name schon vorsagt, wurde das Dorf im 16. Jahrhundert wegen einer Glashütte gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg trifft es auch ein unheilvolles Schicksal. Ein weiterer Aufstieg führt Sie zu Orten, an denen das Dorf Valtířov stand, das bereits 1115 in der Kopie des Gründungsdokuments des Klosters Kladruby erwähnt wurde. In Gegenwart sind nur unauffällige Fundamente der Gebäude, der Brunnen und das Gedenkkreuz erhalten. Hier beginnt die blaue Touristenmarkierung, die Sie auf dem befestigten Weg abwechselnd durch den Wald und zwischen Wiesen folgen. In einem kleinen Sattel befinden Sie sich im ausgestorbenen Dorf Vyhlídka, auf dessen Lage ein modernes Ferienhaus hinweist. Die Route sinkt zügig weiter nach Šitboř, das bereits zu Poběžovice gehört. Die Dominante des Dorfes ist ein Torso der baufälligen Kirche von St. Nikolaus aus der Wende des 13. und 14. Jahrhunderts. Diese Kirche gehört zu den ältesten gotischen Bauwerken der Region. Ungewöhnliche Maulbeerbäume wachsen in diesem Dorf auf dem Dorfplatz. Mit blauen Touristenzeichen kommen Sie schließlich in die Stadt Poběžovice, früher Rošperk genannt.

Rybník – Závist – Starý Herštejn – Pivoň – Poběžovice

Start: Rybník

Ziel: Poběžovice

Länge: 17 km

Routencharakter: mittelschwere Route mit langem Aufstieg zur Burgruine und Abstieg in die Stadt