Tunnel unterhalb Špičácké sedlo

Wer mindestens einmal mit dem Zug von Klatovy nach Železná Ruda oder Špičák gefahren ist (zum Beispiel zum Skifahren), hat so einen kleinen Besuch in einem der wichtigsten technischen Denkmäler der Region Pilsen erlebt.

Die Eisenbahnstrecke Pilsen - Železna Ruda wurde ursprünglich von der Eisenbahngesellschaft Pilsen–Priesen gebaut und diente ursprünglich hauptsächlich dem Export von Kohle aus Nordböhmen nach Bayern. Der Abschnitt Pilsen - Nýrsko wurde im September 1876 in Betrieb genommen. Der Bau des restlichen Teils nach Železná Ruda dauerte jedoch länger. Der Weg führte bereits durch das bergige Gelände des Böhmerwaldes und überwindet einen großen Höhenunterschied. Vor der Inbetriebnahme dieses Abschnitts im Oktober 1877 mussten drei Tunnel auf der Strecke aus Nýrsko gebohrt werden.

Der größte von diesen Tunnels steht heute unter Denkmalschutz. Es handelt sich um den Tunnel vor dem Bahnhof Špičák unter dem gleichnamigen Hügel – Špičácké sedlo. Es wurde zwischen 1874 und 1877 für zwei Gleise gebaut. Wenige kennen jedoch seinen absoluten Primat. Bis vor kurzem war es der längste Tunnel in der Tschechischen Republik mit einer Länge von 1744 Metern. Während dem Aufbau wurde ca 100.000 Quadratmeter Quarzglimmerschiefer gesprengt und entfernt und verbrauchte 90 Tonnen Dynamit für 520 Sprengladungen. Leider kostete ein solches Gebäude das Leben mehrerer Arbeiter, die auf einem kleinen Friedhof in der Nähe der bekannten Kapelle in Železná Ruda an der Straße nach Špičák begraben wurden.